Warum wirkt Meditation?
- Martin

- 22. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Haben Sie sich jemals gefragt, warum wirkt Meditation? Die Antwort liegt zum Einen in der Neuroplastizität – der Fähigkeit unseres Gehirns, sich durch Erfahrungen und Praktiken zu verändern. Zum Anderen beeinflusst die langsame kontrollierte Atmung unser vegetatives Nervensystem
Stichwort Neuroplastizität
Die Wirkung der Meditation beruht auf verschiedenen neurobiologischen Mechanismen, insbesondere der Neuroplastizität. Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrung und Lernen zu verändern. Diese Veränderungen im Gehirn können durch regelmäßige Meditationspraxis gefördert werden.
Bei der Meditation, insbesondere in der Achtsamkeitsmeditation, wird das Gehirn in einen Zustand der inneren Ruhe versetzt. Dies führt zu einer veränderten neuronalen Aktivität in verschiedenen Gehirnregionen, einschließlich des Cortex und der Amygdala, die für Emotionen und Stressverarbeitung zuständig sind. Studien zeigen, dass regelmäßige Meditation die Dichte der grauen Substanz in diesen Hirnarealen erhöhen kann, was mit einer verbesserten emotionalen Stabilität und Stressreduktion einhergeht.
Die Praxis der Meditation hat auch Auswirkungen auf das Default Mode Network (DMN), das mit Tagträumen und dem Ruhezustand des Gehirns verbunden ist. Durch das Meditieren verändern sich neuronale Verbindungen, was zu einer erhöhten kognitiven Funktion und einem besseren Umgang mit Stress führt. Die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol wird durch Achtsamkeitstraining verringert, was wiederum die Gehirnaktivität positiv beeinflusst.
Hirnforschung, einschließlich fMRI-Studien, hat gezeigt, dass Meditation das Gehirn in funktioneller Hinsicht bewirkt. Die Veränderungen in der neuronalen Struktur unterstützen nicht nur die Gesundheit, sondern stärken auch die Fähigkeit zur Stressbewältigung und fördern Selbstmitgefühl. Die Harvard Medical School hat dazu Erkenntnisse veröffentlicht, die bestätigen, dass Meditation nicht nur eine Technik ist, um den Geist zu beruhigen, sondern auch eine wertvolle Methode zur Verbesserung der geistigen Gesundheit darstellt.
Wirkung von Meditation auf das Vegetative Nervensystem
Die Funktion von Parasympathikus und Sympathikus in der Meditation
Die Meditation hat tiefgreifende Auswirkungen auf das menschliche Gehirn, insbesondere durch die Aktivierung des Parasympathikus und die Hemmung des Sympathikus. Der Parasympathikus, oft als der 'Ruhe- und Verdauungsmodus' bezeichnet, fördert die Entspannung und trägt zur inneren Ruhe bei. Durch die Praxis der Meditation, insbesondere durch Achtsamkeitsmeditation, wird der Parasympathikus aktiviert, was zu einer Verringerung des Stresslevels führt und die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol reduziert.
Im Gegensatz dazu ist der Sympathikus für die 'Kampf-oder-Flucht'-Reaktion verantwortlich. In stressigen Situationen erhöht er die Herzfrequenz und die Gehirnaktivität, was oft zu einer Überstimulation führt. Regelmäßige Meditation hilft, das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Systemen wiederherzustellen und unterstützt die emotionale Stabilität.
Das Atmen spielt eine zentrale Rolle in der Meditation. Durch bewusstes Atmen, das oft Teil der Meditationspraxis ist, kann der Geist beruhigt und die neuronale Aktivität im Gehirn positiv beeinflusst werden. Das kontrollierte Atmen senkt die Aktivität der Amygdala, die für die Verarbeitung von Angst zuständig ist, und fördert gleichzeitig die Dichte der grauen Substanz, was auf Veränderungen im Gehirn hinweist.
Die neuroplastischen Veränderungen, die durch regelmäßiges Meditieren entstehen, stärken die neuronalen Verbindungen und tragen zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bei. Studien zeigen, dass Meditation die Struktur des Gehirns formbar macht und die Funktionalität von Gehirnregionen wie dem Hippocampus und dem Thalamus verbessert. Diese Veränderungen sind nicht nur funktionell, sondern auch entscheidend für die Stressbewältigung und die Förderung von Selbstmitgefühl.
Insgesamt zeigt die Hirnforschung, dass die Meditationspraxis nicht nur das Gehirn beeinflusst, sondern auch die Gesundheit stärkt und die Lebensqualität verbessert. Die Auswirkungen der Meditation auf die neuronale Aktivität und die Gehirnregionen sind ein faszinierendes Feld, das weiterhin erforscht wird und das Potenzial hat, unser Verständnis von geistiger Gesundheit und Wohlbefinden zu revolutionieren.
Zusammenfassung:
Neuroplastizität ermöglicht es dem Gehirn, sich selbst zu reparieren und neue neuronale Verbindungen zu bilden, was besonders nach Verletzungen oder Krankheiten wichtig ist.
Studien zeigen, dass Meditation die Neuroplastizität fördert, indem sie das Gehirn dazu anregt, neue neuronale Schaltkreise zu bilden und bestehende zu stärken.
Die Fähigkeit zur Neuroplastizität bleibt ein Leben lang bestehen, was bedeutet, dass ältere Erwachsene auch von kognitiven Übungen und Meditation profitieren können.
Emotionale Erfahrungen und Stress können ebenfalls die Neuroplastizität beeinflussen, indem sie das Gehirn dazu bringen, sich an neue Umgebungen und Herausforderungen anzupassen.
Neuroplastizität ist nicht nur auf das Lernen beschränkt; sie spielt auch eine Rolle bei der Entwicklung von Gewohnheiten und Verhaltensänderungen, die durch regelmäßige Meditation unterstützt werden können.


Kommentare