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Sitzmeditation im MBSR – eine stille Begegnung mit mir selbst

  • Autorenbild: Martin
    Martin
  • 29. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Als ich zum ersten Mal von der Sitzmeditation im MBSR hörte, dachte ich: „Wie schwer kann es schon sein, einfach still zu sitzen?“ Heute weiß ich: es ist eine der einfachsten und zugleich herausforderndsten Übungen, die ich kenne – und eine, die mir unglaublich wertvoll geworden ist.


Einfach da sitzen – und doch so viel erleben

In der Sitzmeditation geht es nicht darum, „nichts zu denken“ oder in eine besondere Stimmung zu kommen. Ich sitze einfach da, aufrecht und wach, richte meine Aufmerksamkeit zunächst auf den Atem – dieses leise, unscheinbare Kommen und Gehen. Und dann passiert es: Gedanken tauchen auf, manchmal ganze Geschichten. Gefühle melden sich, Erinnerungen oder To-Do-Listen. Früher hätte ich das als Scheitern empfunden. Heute sehe ich darin die Übung: zu bemerken, wo ich gerade bin, und freundlich wieder zurückzukehren. Im weiteren Verlauf der Meditation fokussiere ich auf den Körper, dann auf Empfindungen, Geräusche, Gedanken und schließlich auf Emotionen die ich wahrnehmen kann. Somit habe ich in der Übung alles abgedeckt, was mir in realen Situationen auch alles passieren kann. Ich trainiere also meine Fähigkeit zur Wahrnehmung und zur differenzierten Bewusstheit.


Was mir die Übung schenkt

Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass sich in dieser stillen Praxis etwas verändert:

  • Ich erkenne meine Gedankenmuster klarer – und nehme sie weniger ernst.

  • Ich spüre deutlicher, was in meinem Körper los ist, wann er Ruhe braucht oder angespannt ist.

  • Ich erlebe Momente echter Ruhe, auch wenn um mich herum alles turbulent bleibt.

  • Ich habe gelernt, geduldiger mit mir selbst zu sein – gerade dann, wenn der Geist unruhig ist.

Es ist, als ob ich im Sitzen einen kleinen Anker im Alltag finde. Ein Platz, an dem ich mich selbst treffe, egal wie es mir gerade geht.


Warum ich immer wieder zurückkomme

Natürlich gibt es Tage, an denen ich lieber aufstehen und etwas „Nützliches“ tun würde. Aber genau da merke ich: gerade jetzt brauche ich diese Praxis. Die Sitzmeditation ist für mich ein Labor des Lebens. Sie zeigt mir, wie ich mit Unruhe, Langeweile oder Frust umgehen kann, ohne davor wegzulaufen. Sie erinnert mich daran, dass Gedanken nur Gedanken sind.

Und jedes Mal, wenn ich nach der Übung aufstehe, habe ich das Gefühl, ein Stück klarer, ruhiger und freundlicher in meinen Tag zu gehen.


Mein Fazit: Die Sitzmeditation ist für mich keine perfekte, glatte Erfahrung – sie ist lebendig, manchmal herausfordernd, manchmal überraschend still - und vor Allem jedes Mal anderst...

Und genau deshalb ist sie so wertvoll: Sie bringt mich immer wieder zurück ins Hier und Jetzt, dorthin, wo das Leben tatsächlich stattfindet.

Hier kannst du dir die Sitzmeditation in ganzer Länge anhören: https://insig.ht/ttUMe2jH3Wb?utm_source=copy_link&utm_medium=live_stream_share


 
 
 

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